Pressemeldung

ELVIS empfiehlt dem Mittelstand, keine voreiligen Entscheidungen zu treffen und bei der Flottenerneuerung vorerst bei etablierten Kraftstoffen zu bleiben. (Foto: ELVIS AG)

ELVIS empfiehlt Kraftstoffvielfalt zur Dekarbonisierung des Transports

  • Speditionsverbund an Studie von Global Energy Solutions beteiligt
  • Vorteile aller alternativen Antriebsstoffe kombinieren
  • Lösungen im internationalen Kontext einbetten

Alzenau, 14. November 2023 – Die Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (ELVIS) AG befürwortet eine wirtschaftssichere Dekarbonisierung des Transportsektors. Eine zentrale Handlungsempfehlung, die der Speditionsverbund aus der neuesten Studie des Global Energy Solutions (GES) e.V. zieht, ist, dass die Mobilitätswende nur global und nicht im Alleingang von Deutschland zu meistern sei. Zudem gebe es nicht den einen Antriebsstoff als Rundum-Lösung, um Treibhausgase im Transport zu senken. Auf Basis dessen rät ELVIS der Branche dazu, verschiedene Kraftstofflösungen auszutesten, nicht voreilig zu handeln und fordert von der Politik gleichzeitig die Förderung alternativer Kraftstoffe. Die Studie wertet Erkenntnisse aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft aus, um konkrete Herangehensweisen für Speditions- und Logistikunternehmen – vor allem im Schwertransport – bereitzustellen.

„Die Dekarbonisierung im Transport ist ein globales Anliegen, da die aktuellen Lieferketten in diesem Sektor weltweit vernetzt sind. Dass Deutschland nicht im Alleingang eine Lösung entwickeln kann, ist eine der entscheidenden Erkenntnisse der aktuellen GES-Studie“, sagt Nikolja Grabowski, Vorstand der ELVIS AG. Der Global Energy Solutions e.V. betont in seiner Studie unter dem Titel „Betrachtung verschiedener Antriebsformen für schwere Lkw“, dass eine rein nationale Auslegung und Regelsysteme ohne globalen Blick den weltweiten Klimaschutz nur unzureichend fördern. Dies könne ohne angemessene Einbettung in den internationalen Kontext sogar wirtschaftsschädigend sein, wenn die eingesetzten Maßnahmen international nicht anwendbar sein sollten. Allein der Schwerlastverkehr sei für etwa 30 Prozent der gesamten Treibhausgase des Straßenverkehrs in der EU verantwortlich. „Darüber ist sich die Branche bewusst und arbeitet kontinuierlich daran, Emissionen wo immer möglich zu reduzieren, aber dabei wirtschaftlich zu bleiben“, so Grabowski.

Die zugrundeliegende Studie betrachtet synthetische Kraftstoffe, insbesondere Methanol-Diesel und -Benzin, als vielversprechende Lösung für die Klimaneutralität im Bereich der Schwerlast-Lkw. Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher, Studienleiter und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Global Energy Solutions e.V., betont: „Mit synthetischen Kraftstoffen kann die gesamte weltweite Bestandsflotte von etwa 1,3 Milliarden Fahrzeugen – darunter rund 300 Millionen Lkw – durch Beimischung sukzessive in Richtung Klimaneutralität geführt werden.“ Dies ermögliche die nachhaltige Nutzung vorhandener Infrastruktur und Fahrzeuge. Erneuerbare HVO-Antriebsstoffe sollten die schnellste Lösung zur Senkung von CO2-Emissionen bieten, da unter anderem in Europa bereits eine wachsende Anzahl an HVO-Tankstellen existiere. Batterieantriebe eignen sich für kleinere, leichtere Fahrzeuge und kürzere Strecken, während Gas, Brennstoffzellen, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe im Schwerlastverkehr eine zentrale Rolle spielen sollten. „Es gibt keine Allround-Lösung. In Zukunft werden alle diese Antriebsarten gefragt sein, um Wettbewerbsfähigkeit und gleichzeitig CO2-Senkung zu gewährleisten“, so Radermacher.

Daher empfiehlt ELVIS dem Mittelstand, keine voreiligen Entscheidungen zu treffen und bei der Flottenerneuerung vorerst bei etablierten Kraftstoffen zu bleiben. Grabowski betont: „Die Entwicklung verschiedener Technologiepfade am Markt sollte zunächst weiterverfolgt und unbedingt auch im Rahmen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten jetzt schon getestet werden, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Wichtig ist es, nicht nur auf eine Antriebstechnologie zu setzen.“ So ließe sich die effizienteste und flächendeckend am besten umsetzbare Option wählen, die der Markt unter den aktuellen Rahmenbedingungen zu bieten hat. Als Übergangslösung sollen sich emissionsarme erneuerbare Kraftstoffe am besten eignen, um Treibhausgase kurzfristig zu senken.

Mit der Beteiligung an der Studie von Global Energy Solutions trägt der Speditionsverbund aktiv zur Förderung nachhaltiger Lösungen im Transportsektor bei. „Wir stehen unseren mehr als 250 Verbundpartnern bei der Dekarbonisierung beratend zur Seite“, so Grabowski.

Weitere Informationen über die ELVIS AG unter:
www.elvis-ag.com

Weitere Informationen über den Global Energy Solutions e.V. unter:
www.global-energy-solutions.org

Über die ELVIS AG und die ELVIS Teilladungssystem GmbH

Die ELVIS AG (Europäischer Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure) ist der führende Verbund von Lkw-Speditionen und Frachtführern Europas und die Interessensvertretung von über 250 Partnerunternehmen. Über seine Partner ist der Verbund an 350 Standorten in Deutschland und in mehr als 30 Ländern Europas vertreten. Primäres Ziel der ELVIS AG ist es, Vorteile für die angeschlossenen Unternehmen zu realisieren, die sich aufgrund von Skaleneffekten und der Zusammenarbeit untereinander ergeben.
Zum Leistungsportfolio des Verbundes zählen der zentrale Einkauf von Waren und Dienstleistungen, der eigene Onlineshop „ELVIS Truckstar“ sowie Beratungslösungen. ELVIS informiert seine Partner frühzeitig über alle Markt- und Branchenveränderungen sowie über relevante politische Entwicklungen und deren Auswirkungen.

Als Dachorganisation fungiert der Verbund als zentraler Ansprechpartner und Interessensvertretung seiner Partner gegenüber Politik und Verwaltung. Mit dem Ziel, praxisrelevante Mehrwerte und Vorteile für die angeschlossenen Unternehmen zu generieren, initiiert und betreut die ELVIS AG zudem regelmäßig Pilotprojekte und Kooperationen mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Zudem bestehen unter dem Dach der ELVIS AG verschiedene operative Netzwerke: ein Part Load Network, ein Full Load Network, ein Volume Load Network, ein Baustoffnetzwerk sowie ein Palettenportal. Die ELVIS AG besteht seit 2006 und verfügt mittels ihrer Partner heute über eine Flotte von mehr als 19.000 Lkw.

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